Schau Liebling, der Mond nimmt auch zu!
Vol. 2
Kabarett, Comedy, Musik
In Zeiten von PlayStation 4 immer noch Stubenarrest?
Der Mann mit dem losen Mundwerk verliert sich in seinen Analysen nicht im Kleinklein, sondern spricht die großen Themen der Menschheit an: Gesunde Ernährung, geschlechtergerechte Toiletten, genderneutrale Sprache, oder die Angst vor dem Tod: „Einige sagen, danach kommt noch was, doch gibt es wirklich ein Leben in der Ehe?“
In seinem neuen Programm Schau Liebling, der Mond nimmt auch zu! Vol. 2 (keine Vorkenntnisse nötig) kombiniert David Leukert gute Unterhaltung mit satirischem Kabarett und das heißt: Lachen ohne Reue. Die Äußerungen des Berliners sind dabei häufig provokativ, doch in den meisten Fällen nicht justiziabel. Es gilt das Wort der Über-Kanzlerin: „Wir müssen, und das habe ich immer gesagt.“
Inkompetenz ist heute zweifellos ein entscheidendes Qualifikationsmerkmal, wie ein Blick auf die Lebensläufe der Bundesminister verdeutlicht. Vorbildlich! Denn ahnungslos und meinungsstark soll der Bürger im besten Deutschland aller Zeiten leben.
Zum Glück kommt durch den neuen kalten Krieg das gute alte Schwarz-Weiß-Denken wieder in Mode, und falls in diesem Satz ein Rechtschreibfehler steckt, dann sind daran nicht die Berliner Bildungseinrichtungen schuld, sondern die Russen!
Sicherlich gebietet unsere frostige Gegenwart, den Gürtel enger zu schnallen. Dennoch darf man bei Geschenken für die Herzallerliebste zwar kreativ, doch keinesfalls knickerig sein. Tipp: Ein Klostein ist Parfüm und Schmuck in einem.
Der Kabarettist etabliert sich gleichzeitig als Frauenversteher und einfühlsamer Männerrechtler. Er sieht den Mann als Opfer feministischer Umerziehungsmaßnahmen, der sich so richtig Mühe gibt, angesagte Klamotten bei „Zalando“ kauft und noch schnell Staub wischt, bevor die Putzfrau kommt. Doch dann spricht die Gattin ein Machtwort „Früher warst du irgendwie männlicher!“ und weigert sich, ihm hinten das Kleid zuzumachen.
„Kann man zu dem Thema überhaupt noch etwas Neues erzählen? Leukert schafft das.“ (Süddeutsche Zeitung)